Aus der Zentrale der Kindernothilfe in Duisburg:
In dem völlig überfüllten Flüchtlingslager Moria auf Lesbos herrschen bereits seit Langem unhaltbare Zustände. Das Coronavirus stellt nun eine zusätzliche, existenzielle Bedrohung für die geflüchteten Kinder und Ihre Familien dar. Unzureichende hygienische Bedingungen, eine kaum vorhandene medizinische Versorgung und fehlende Aufklärung – das Virus könnte sich im und um das Lager herum rasend schnell verbreiten und eine Katastrophe auslösen.
Um dies zu verhindern, müssen so schnell wie möglich Maßnahmen ergriffen werden, um die 20.000 Bewohner des Camps zu schützen. Dafür sind wir im intensiven Austausch mit Partnern vor Ort und werden unseren Einsatz auf Lesbos im Kampf gegen Corona weiter ausbauen. Nur so kann den Menschen, die auf engstem Raum leben müssen und Unvorstellbares erlebt haben, in dieser Krise geholfen werden.
In einem ersten Projekt haben sich Geflüchtete verschiedenster Nationen mit Unterstützung freiwilliger Helfer und örtlicher Hilfsorganisationen selbst organisiert. Als „Moria Corona Awareness Team“ konten sie bereits viel bewirken.
Aufklärung: Das Team gibt Verhaltenstipps in gleich vier Sprachen: Farsi, Arabisch, Französisch und Englisch. Regelmäßiges und korrektes Händewäschen sowie ein ausreichender Abstand sind dabei die wichtigsten Regeln, die auf Plakaten stehen, in Schulungen vermittelt und per Megafondurchsagen kommuniziert werden.
Atemschutzmasken: In einer kleinen improvisierten Werkstatt nähen derzeit zwei freiwillige Näherinnen, die selbst Geflüchtete aus dem Lager sind, provisorische Atemschutzmasken. Es sollen weitere Freiwillige helfen, sodass bis zu 300 Masken pro Tag gefertigt werden können. Diese selbstgeschneiderten Masken erinnern zusätzlich daran, sich nicht ins Gesicht zu fassen, und sorgen für Aufmerksamkeit und schärfen das Bewusstsein für das Risiko durch das Coronavirus.
Dies ist ein erster kleiner Schritt, um eine Ansteckung mit dem Virus zu vermeiden. Doch es sind noch viel mehr Maßnahmen nötig, um die geflüchteten Kinder und ihre Familien im Flüchtlingscamp Moria zu schützen. Helfen Sie mit Ihrer Spende!
Spendenkonto: Kindernothilfe
IBAN DE92 3506 0190 0000 4545 40
Stichwort: RP0012 Moria Lesbos