Da unsere Gottesdienste als Präsenzgottesdienste vorerst nicht stattfinden können, hat Margarete Preis Ihre Gedanken zum für heute vorbereiteten Vespergottesdienst aufgeschrieben, damit doch alle daran teilhaben können.
Zum 4. Advent 
„Meine Seele erhebt den Herren,
und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes.
Denn er hat große Dinge an mir getan,
da er mächtig ist
und dessen Name heilig ist.“
(aus dem Lobgesang der Maria, Lukasevangelium 1, 46ff.)
„Welt in Wehen“
Die Welt liegt in Wehen
Das tut weh
Und irgendwann kommt der Moment,
Da will man nicht mehr
Weil es wehtut, die Schmerzen zu ertragen
Und den Hochmut derer
Denen die Schmerzen der Welt egal sind
Ein paar hundert Tote mehr oder weniger, was soll´s
Die Mächtigen beraten
Und der Berg kreißt und gebiert eine Maus
Die Welt liegt in Wehen
Aller Schmerz ist präsent
Alles Elend, aller Hunger, alle Not
Ans Leben zu glauben, ist Glaubenssache
Kein Ende in Sicht
Mein Kind, wie soll ich dir Leben schenken?
Kann dich nicht mal beschützen
Keine Zukunft in Sicht
Doch dann dieses Flackern und Leuchten
Dieser unendliche Sternenhimmel
Das unerklärbare, rätselhafte Wunder des Lebens
Gewordenes und Vergangenes
Alle Kreatur, alles was war und noch wird
Komm doch, Kind,
Gib mir Grund, dass meine Seele jubelt,
Weil ich dich halten darf
Trotz aller Schmerzen und Erschöpfung
Komm doch, Kind Gottes
Um Gottes Willen, komm
Und sprich nur ein Wort
Dass unsere Seele gesund wird
Und ich nicht einfach trotz allem jubele
Sondern weil
Weil das Leben siegt
Komm doch, Kind Gottes
Sohn der Maria
unter Tränen geboren
Ein Heiland
Der das Heil nicht für sich gepachtet hat
Sondern weiterschenkt
Ein Tröster
Der das Leiden kennt und dennoch vergibt
Einer
der die Gewaltigen vom Thron stürzt
Und die Niedrigen erhebt
Komm, Gott, lass Weihnachten werden!
Die Welt liegt in Wehen
Bald wissen wir mehr
(Margarete Preis, 2020)